In der kommenden Sitzung des ZAV präsentierten Bündnis 90/Die Grünen und die Linke/Klimaliste zwei wegweisende Anträge zur Einführung der Wertstofftonne und zu einer Befragung der Bevölkerung zu dieser Thematik. Wertstoffhöfe und / oder eine Wertstofftonne, beides sind Möglichkeiten die bisherige, nur auf Abholung ausgerichteten Abfallentsorgung den zeitlichen Anforderungen anzupassen.
„Es ist an der Zeit, einen ganzheitlichen Blick auf unsere Abfall- und Ressourcenpolitik zu werfen“, erklärt der ZAV-Abgeordnete und Landratskandidat Ornik, selbst Mitglied im ZAV „Abfall ist nicht nur etwas, das wir loswerden wollen. Er enthält wertvolle Rohstoffe, die einer sinnvollen Weiterverwendung zugeführt werden können. Mit der Einführung der Wertstofftonne könnten wir die Mülltrennung vereinfachen, die Recyclingquote erhöhen und somit CO2-Emissionen reduzieren.“
Die Fraktion Grüne und Linke/Klimaliste im ZAV möchten mit ihren Anträgen eine Debatte über die Rolle des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis (ZAV) in diesem Kontext anstoßen. „Der ZAV sollte sich als Experte für die Weiterverwertung der Wertstoffe positionieren und nicht nur die Verantwortung für das Einsammeln des Abfalls tragen“, argumentiert Michael Riese, Fraktionsvorsitzender. „Dies wäre ein bedeutender Schritt zur Verbesserung unserer lokalen Abfall- und Ressourcenpolitik.“
Kommunale Wertstoffhöfe mit ihren vielfältigen Aufgaben sind auch für Menschen mit Unterstützungsbedarf erwiesenermaßen ein durchaus attraktiver Arbeitsplatz. Der Vogelsbergkreis ist mit drei Kommunalpolitikern, unter ihnen auch Gabriele Szepanski, im Landeswohlfahrtsverband vertreten. Dort wird zurzeit mit heißer Nadel an individuell passgenauen Möglichkeiten der Integration von Menschen mit Handicap auf dem ersten Arbeitsmarkt gestrickt. Kommunal, sozial und ökologisch denken“ ist kein Widerspruch, sondern eine zeitgemäße und gesellschaftspolitisch wichtige Aufgabe, die das ganze Feld der Kreispolitik- und- verwaltung umfassen sollte. Dazu gehört selbstverständlich auch die Abfallwirtschaft,“ meint Gabriel Szepanski, stellv. Fraktionsvorsitzende im ZAV.
„Wir haben das politische Potenzial, es fehlt nur an mutigem Vorangehen und entsprechenden Initiativen“, schließt Ornik. „Mit einer gezielten Befragung der Bürgerinnen könnten wir die Vorteile der Wertstofftonne hervorheben und die Menschen motivieren, sich an diesem Projekt zu beteiligen und es zu unterstützen. Das würde uns alle voranbringen und die Bürgerinnen in unserem Landkreis noch stärker an der ökologischen Gestaltung unseres Lebensraumes beteiligen.“