Die Fraktion DIE LINKE./Klimaliste im Vogelsberger Kreistag stellt zur Sitzung am kommenden Montag den Eilantrag, den Hallensportler*innen auch in Zukunft in kreiseigenen Hallen das Duschen mit warmem Wasser nach dem Sport zu ermöglichen. Landrat Görig und erster Beigeordneter Mischak hatten angekündigt, ab 1.11. in den kreiseigenen Turnhallen das warme Wasser abzustellen. „Das ist völlig unsinnig“, erklärt Fraktionsvorsitzender Dietmar Schnell dazu. „Sich nach dem Sport warm abzuduschen ist aus hygienischen aber auch aus gesundheitlichen Gründen notwendig. Verschwitzt durch die Kälte nach Hause zu laufen, um dort warm duschen zu können, wird die Zahl der Erkältungskrankheiten massiv in die Höhe treiben.“ Dabei werde aber gesamtgesellschaftlich betrachtet keinerlei Energie gespart. Vielmehr würden die privaten Haushalte weiter belastet.
Sportvereine seien durch die Coronapandemie bereits jetzt arg gebeutelt. Steigende Energiekosten träfen sie ebenfalls hart. Nun hätten die Verantwortlichen des Kreises als erste Energiesparmaßnahme ausgerechnet die Sportvereine ins Visier genommen. „Nur wenige Tage nach dem mit viel Tamtam die Sportkommission des Kreises erstmals tagte wurde diese Maßnahme verkündet. Warum hat man nicht die Gelegenheit genutzt, dort, wo alle mit Sport befassten Gruppen vertreten waren, über mögliche Einsparmaßnahmen zu reden. Stattdessen wird von oben herab so ein Unsinn angekündigt“, so Dietmar Schnell sichtlich verärgert weiter.
Andere Kreise hätten den Wert des Sports erkannt und vergleichbare Maßnahmen erst gar nicht gefasst oder später wieder zurückgenommen. In Artikel 26g der Hessischen Verfassung heißt es: Der Sport genießt den Schutz und die Förderung des Staates, der Gemeinden und Gemeindeverbände. „Schutz und Förderung des Sports ist mit den beschlossenen Regelungen unvereinbar. Sie müssen, zumindest was die warmen Duschen betrifft, zurückgenommen werden“, so Schnell abschließend.