Ihre diesjährige Klausurtagung führte die Fraktion DIE LINKE im
Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe zum Wasserkraftwerk
Lißberg und zum Wasserwerk Inheiden. Erneuerbare Energie aus Wasserkraft
zu gewinnen hat eine jahrtausendealte Tradition und Lißberg, letztes
Jahr einhundert geworden, ist daran gemessen eher jung. Allerdings war
es der Beginn der Elektrifizierung Oberhessens und ein wichtiger
Meilenstein auf dem Weg zur Gründung der OVAG. Martin Rühl, Leiter des
Kraftwerkes, führte die Besuchergruppe und erläuterte fachkundig
technische Details. Auf Basis einer jüngst veröffentlichten Studie der
Energy Watch Group hatte sich die Fraktion in der Verbandsversammlung
nach Möglichkeiten zur Reaktivierung bzw. dem Neubau von
Wasserkraftwerken in der Region erkundigt.
Den Nachmittag verbrachte die LINKE-Fraktion im Wasserwerk Inheiden, von
wo im Jahr 2023 knapp 14 Millionen Kubikmeter Wasser, vor allem ins
Rhein-Main-Gebiet, geliefert wurden. Der Abteilungsleiter Wasser bei der
OVAG, Franz Poltrum, führte die Fraktion durch das Werk und berichtete
vom umweltschonenden Grundwassermanagement und den Herausforderungen,
die der Klimawandel für die Wasserversorgung darstellt. Am nächstenTag
wurden die Erfahrungen diskutiert und Schlussfolgerungen für die
zukünftige Arbeit der Fraktion gezogen. Deren Vorsitzender, Dietmar
Schnell, betonte, es sei dringend geboten, dass die Stadt Frankfurt und
das Rhein-Main-Gebiet insgesamt endlich Konsequenzen ziehe und ihre
Wasserpolitik überdenke. „Konsequentes Sparen von Wasser, z.B. durch
separate Brauchwasserleitungen, die Reaktivierung städtischer Brunnen
und die Versickerung von filtriertem Fluss- oder Niederschlagswasser
sind Möglichkeiten, den Eigenversorgungsanteil deutlich zu erhöhen und
damit die Förderregionen zu entlasten. Außerdem muss der Wassercent
(früher -pfennig) wieder eingeführt werden, um letztere zu
entschädigen“, erklärt Dietmar Schnell abschließend.
Das Foto zeigt von links nach rechts:
Reinhard Hamel, Dietmar Schnell (beide LINKE-Fraktion), Martin Rühl und Franz Poltrum (beide von der OVAG). Fotografie: Peter Eickmann, LINKE-Fraktion