Die Fraktion DIE LINKE./Klimaliste im Vogelsberger Kreistag fühlt sich durch jüngste Veröffentlichungen in den Medien bestätigt, dass das Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ von immenser Bedeutung für die kommenden Jahre sein wird. Aus diesem Grund soll der Kreis 20.000 Euro für ein Gutachten bereitstellen, das Wege, notwendige Mittel, mögliche Rechtsformen, etc. ermittelt für das Ziel, gemeinsam mit den Vogelsberger Kommunen bezahlbaren Mietwohnraum zu schaffen, klimagerecht und ökologisch, in Teilen barrierefrei und altersgerecht, aber auch solche für junge Familien.
Dies ist die zentrale Forderung der Fraktion in der kommenden Haushaltsberatung. Jüngst waren Zahlen bekannt geworden, wonach in den kommenden drei bis fünf Jahren 1,5 bis 3 Millionen Wohnungen in Deutschland fehlen würden. „Bezahlbare Wohnungen sind aber ein ganz zentraler Wettbewerbsfaktor, wenn es um die Gewinnung von Fachkräften geht“, erklärt Dietmar Schnell, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE./Klimaliste. Der Markt könne das Problem nicht lösen. „Der Kreis muss gemeinsam mit den Kommunen eine Wohnungsbaugesellschaft gründen, die das Problem angeht“, so Michael Riese aus Alsfeld. „Andere Kreise haben das längst auf der Agenda. Wir müssen nun zügig die nötigen Schritte gehen“, so Riese weiter.
Auf einen anderen Aspekt verweist Patrick Alexander, Vertreter der Klimaliste in der Fraktion: „Wir müssen weg vom Bauen auf der grünen Wiese mit kleinen Einfamilienhäusern auf großen Grundstücken. Das ist ökologisch nicht mehr vertretbar.“ Vielmehr solle auf bereits versiegelten Flächen (z.B. Industriebrachen) mehrgeschossig klimagerecht und ökologisch, in Teilen barrierefrei und altersgerecht gebaut werden.
„Wir sind auch auf diesem Gebiet leider voll im Trend“, so Dietmar Schnell weiter, „bezahlbare Wohnungen sind im Vogelsberg absolute Mangelware.“ So erklärte kürzlich auch Fred Weißing, Leiter des Diakonischen Werkes im Kreis: „Wir merken immer mehr, dass Menschen mit wenig finanziellen Mitteln kaum noch am Wohnungsmarkt bestehen können.“ Hier müsse sich daher schnell und nachhaltig etwas bewegen, stellt Dietmar Schnell fest. Dazu bedürfe es einer Initiative des Kreises und der Kommunen.
Darüber hinaus fordert DIE LINKE./Klimaliste in ihren Haushaltsanträgen, die Reinigung der kreiseigenen Gebäude wieder vollständig in Eigenregie zu übernehmen. „Reinigungskräfte, die beim Kreis angestellt sind, reinigen in der Regel besser und gründlicher und im Endeffekt auch wirtschaftlicher als Privatfirmen. Letztere müssen, das ist ja deren Sinn und Zweck, einen Gewinn erwirtschaften. Das muss der Kreis nicht. Allein dadurch ließe sich massiv Geld einsparen. Eine höhere Qualität der Reinigung und damit verbesserte Hygiene wären Zusatznutzen“, konstatiert Schnell.