Anlässlich der Presseberichterstattung über den geplanten Verkauf von 26 Wohnungen durch die landeseigene Wohnungsgesellschaft Nassauische Heimstätte/Wohnstadt (NHW) an private Investoren in Schotten erklärt Jan Schalauske, wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Das Vorgehen der Nassauischen Heimstätte/Wohnstadt (NHW) in Schotten ist skandalös. Die Privatisierung von öffentlichem Wohnraum ist immer falsch – mitten in einer sich ständig verschärfenden Mieten- und Wohnungskrise, in der längst auch in kleineren Städten und Gemeinden Mietwohnungen fehlen und Mietpreise ansteigen, ist sie aber vollends unverständlich“
Dietmar Schnell, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE/Klimaliste im Kreistag Vogelsberg ergänzt:
Wir teilen die Kritik von Bürgermeisterin Susanne Schaab und den Landtagsabgeordneten der SPD am völlig intransparenten Verkaufsprozess sowie die Sorge vor Mieterhöhungen und der Verdrängung der angestammten Mieterinnen und Mieter. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Wohnungsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sind dringend gefordert, den Verkauf zu stoppen.“
Leider sei der geplante Wohnungsverkauf in Schotten kein Einzelfall, sondern ein weiteres Beispiel für die systematische Verkaufsstrategie der NHW, so Schalauske.
„Unsere Kleine Anfrage aus dem Vorjahr zeigt: Allein zwischen 2014 und 2019 wurden über 5.600 öffentliche Wohnungen verkauft. Anders als vom Unternehmen dargestellt, beschränken sich solche Veräußerungen keineswegs nur auf Kommunen mit negativer Bevölkerungsentwicklung – oder derartige Prognosen haben sich im Nachhinein als falsch erwiesen. Angesichts der Verkäufe ist es zudem kein Wunder, dass der Wohnungsbestand der NHW trotz Neubau und Zukäufen bei rund 60.000 Wohnungen stagniert – und das von der schwarzgrünen Landesregierung vollmundig formulierte Ziel einer Erhöhung auf 70.000 Wohnungen in weite Ferne rückt. Statt sich aus der sozialen Wohnraumversorgung im ländlichen Raum und in vermeintlich strukturschwachen Regionen zurückzuziehen, muss die NHW endlich auf Verkäufe verzichten und in ganz Hessen mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen.“