Die Grüne, Linke und Klimapartei Fraktion im ZAV des Vogelsbergkreises besuchte am 07.09.24 die Biothan GmbH in Fulda, um sich über die innovative Biogasanlage zu informieren. Die Biothan GmbH, eine Tochtergesellschaft der RhönEnergie Fulda, ist auf die Erzeugung von Bio-Methan aus organischen Reststoffen spezialisiert.
Zunächst informierte der Abteilungsleiter Kommunikation der Rhön-Energie Gruppe sehr fachkundig über die Herausforderungen des Energieunternehmens im Rahmen der Energiewende. Sie beliefert ihre ca. 250.000 Kunden mit Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser sowie Dienstleistungen im Bereich Energieberatung und E-Mobilität.
Um den, bei geringem Angebot, sehr hohen Preis an der Strombörse von über 10.000 €/KW? zu minimieren werden Generatoren eingesetzt. Hier würde in Zukunft das Angebot von Pufferspeichern Abhilfe schaffen. Viele Fragen gab es bei den Besuchern zu den Themen Wasserstoff, Batteriespeicher und auch die bei der Rhön-Energie untersuchte Möglichkeit aus Abwässern Wärme zu gewinnen.
Danach stellte Herr Nuhn, Betriebsleiter der Biogasanlage diese vor. In einer innovativen Anlage erzeugt die Biothan GmbH im Landkreis Fulda in großem Stil aus organischen Reststoffen marktfähiges Bio-Methan – ganz ohne nachwachsende Rohstoffe! Mit ihrem Konzept „Energie aus Abfall“ leistet das Tochterunternehmen der RhönEnergie Fulda auf lokaler Ebene einen wertvollen Beitrag zur Energiewende und hilft dabei die Abhängigkeit von Gasimporten zu verringern.
Anders als die OVAG-Anlage in Wölfersheim, die auch auf nachwachsende Rohstoffe setzt, kommt die Biothan-Anlage vollständig ohne diese aus.
Die Biothan GmbH verarbeitet jährlich mehr als 30.000 Tonnen Reststoffe. Das gewonnene Biomethan wird in das Erdgasnetz eingespeist, und der bei der Biogasproduktion entstehende Kompost wird als Dünger in der Landwirtschaft verwendet.
Die Biothan GmbH beschäftigt ca. 20 Mitarbeiter.
Strikte Genehmigungsgrenzen und die begrenzte Menge an Grünschnitt und Bioabfällen im Kreis schränken die Erweiterung der Anlage ein. Dennoch sieht die Biothan GmbH noch weiteres Potenzial
Der Besuch der Grünen ZAV-Fraktion bei der Biothan GmbH hat gezeigt, dass die Biogasgewinnung aus Reststoffen einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten kann, wenn dabei perspektivisch fossiles Gas zur Wärmeerzeugung ersetzt werden kann. Der ZAV sollte prüfen, ob und unter welchen Bedingungen eine eigene Anlage zur Verarbeitung von Grünschnitt und Reststoffen aus Biotonnen möglich ist.
Ziel ist es, eine mögliche Zusammenarbeit oder die Errichtung einer eigenen Anlage zu evaluieren. Neben dem Beitrag zur Energiewende könnte dies auch helfen die Kosten bei der Verarbeitung von Grünschnitt und Biomüll zu minimieren.